Bereits zum drittem Mal haben wir dieses Jahr eine Ursprungsroas veranstaltet. Wir konnten den Teilnehmer:innen drei innovative Projekte entlang der Ager vorstellen und ihnen einen Blick hinter deren Kulissen ermöglichen. In allen Projekten steckt das Know-how des HIPI-Teams. Umso spannender, dass die jeweiligen Bereichsleiter Walter Perathoner und Alexander Debene und viele an der Umsetzung beteiligten Mitarbeiter:innen „mitroasten“ und individuelle Fragen zu den Projekten beantworten konnten.
- Station: Zukunftsprojekt im Abwasserverband Ager-West
Der Abwasserverband Ager-West, kurz AWV, zwischen Attnang-Puchheim und Rüstorf reinigt das Abwasser von insgesamt 13 Gemeinden. Der AWV investierte jüngst in die Errichtung einer großflächigen Photovoltaikanlage und in die Erneuerung zweier rund 20 Jahre alter Blockheizkraftwerke. Durch diese Investition, die gemeinsam mit HIPI konzipiert und errichtet wurde, kann die AWV ihren Strombedarf fast zur Gänze selbst decken. Die Anlage ist ein Vorzeigeprojekt und erfüllt jetzt schon Umweltauflagen, die erst in 10 Jahren schlagend werden.
- Station: Finale beim Hochwasserschutz Schalchham
Die zweite Station der Ursprungsroas führte zum Hochwasserschutzprojekt an der Vöckla und Ager. In zwei Jahren Bauzeit wurde das Areal beidseits des Flusses umgebaut, um für ein hundertjähriges Hochwasserereignis gerüstet zu sein und damit über 400 Personen und fast 100 Objekte in Regau schützen. Eine 770 m lange Schutzmauer trennt das Augebiet vom Siedlungsgebiet ab, diese Mauer und zwei Pumpwerke schützen das Gebiet. Ein Altarm des Flusses wurde reaktiviert, er führt jetzt permanent Wasser und wertet die Aulandschaft auch optisch auf. Das Naherholungsgebiet hat durch das Projekt sehr gewonnen, es ist weiterhin barrierefrei zugänglich. Auf der Vöcklabrucker Seite der Ager wurden 30.000 m3 Material abgegraben und eine Flutmulde errichtet. Diese Fläche wird gewässerökologisch angelegt, damit Fische oder Amphibien Laichplätze finden.
- Station: Reinhalteverband Attersee
„Ein ganzer See zum Trinken“ ist das Motto des Reinhalteverbands, der 1964 gegründet wurde. Kaum jemand weiß, dass die Abwässer rund um den Attersee und aus Teilen des Mondsees in Lenzing zusammenlaufen und gereinigt werden. Die Anlage verfügt derzeit über nur einen Faulturm, der an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Noch dieses Jahr wird der Bau eines zweiten Turms gestartet. Die Besonderheit dieses Turms ist, dass er von oben nach unten gebaut wird. Die Errichtung startet mit dem Dach, das in Folge hydraulisch gehoben wird, die Turmseitenwände werden nach und nach ergänzt. Der neue Turm wird 1200 m3 Fassungsvermögen haben und bereits im Sommer 2024 fertiggestellt sein.
Über 30 Personen aus Kommunen, Bezirkshauptmannschaft und Land OÖ sind der Einladung gefolgt. Wir bedanken uns für das rege Interesse und die netten Gespräche bei unserer Ursprungsroas.