Künstliche Surfwelle im Einklang mit der Natur
Seit einigen Jahren gibt es eine neue Trendsportart: Riversurfing. Dabei wird eine künstliche Welle in einem Fluss oder Kanal erzeugt, die zum Surfen genutzt werden kann. Die größte Surfwelle Europas gibt es in Ebensee im Salzkammergut.
Entscheidend für die Errichtung einer künstlichen Welle ist der Charakter des Gewässers. Ein natürliches Gefälle ist ebenso vonnöten, wie eine konstante Wasserführung. Jeder Tag Hoch- oder Geringwasser schränkt den Betrieb ein und wirkt sich auch auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage aus, denn eine Flusswelle ist kein Saisonbetrieb, sondern soll das ganze Jahr Surfsport ermöglichen. In Ebensee gab es einen natürlichen Geländeabfall an der Traun. Diese Stelle wurde genutzt, um einen künstlichen Flussarm anzulegen, der 120 m lang und 10 m breit ist. Somit ist der Sportbereich vom Flussbett getrennt und hat keine negativen Auswirkungen auf die Gewässerökologie der Traun. Die Anlage wird allein durch die Kraft des Wassers betrieben, ist aus diesem Grund energiesparend und ökologisch schonend.
Von der konkreten Planung des Projekts bis zur Realisierung dauerte es 6 Jahre. Vom ersten Tag an waren wir dabei, insbesondere unser Spezialist für Flussbau, Alexander Debene. Er erstellte das erste Gutachten für die wasserrechtliche Genehmigung des Vorhabens, das insbesondere die Auswirkungen auf Hochwasser und Gewässerökologie beschrieb.
Das positive HIPI-Gutachten war der Grundpfeiler für die Realisierung des Projekts. Darauf sollte ein weiterer Behördenmarathon folgen, rund ein Dutzend Bewilligungsverfahren wurden durchlaufen, von Flächenwidmung bis Naturschutz, bis es 2019 endlich das finale „Go“ für den Bau von Riverwave gab. Familie Neuböck, Betreiberin der Anlage, hat Pionierarbeit geleistet, denn viele Bewilligungen wurden für ihr Projekt das erste Mal in Oberösterreich beantragt und erteilt.